O.H. Hajek
Otto Herbert Hajek war ein deutscher abstrakter Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein architekturbezogener Nachlass und sein Fotoarchiv liegen im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau.
»Ich wusste nicht, was ein Künstler ist, doch meine schon in der Jugend getroffene Entscheidung für ein Leben als Bildhauer […] war das frühe Erkennen und Empfinden eines eigenen Lebensgrundes.«
O.H. Hajek
Geboren am 27. Juni 1927 in Kaltenbach, Böhmen.
O.H. Hajek studierte 1947–54 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Da er zunächst kein Zimmer hatte hat er in der Akademie geschlafen. Seine frühen Arbeiten waren von der Tradition des Expressionismus geprägt und bewegten sich im abstrahiert-gegenständlichen Bereich.
Die Arbeit »Durchbrochene Fläche im Raum« bedeutete einen Wendepunkt in Hajeks Schaffen. Mit dieser Skulptur Hajek 1955 die erste abstrakte Außenplastik, die in Stuttgart im öffentlichen Raum aufgestellt wurde. Sie war darüber hinaus eine der ersten abstrakten Plastiken dieser Größe in Deutschland.
»Der Raum, der um einen Baukörper existiert, kann nicht als sogenannter Negativraum gesehen werden, ich möchte das Gegenteil vorschlagen: Das Gebäude ist eine Negativform in der Positivform des Raumes.«
O. H. Hajek
Hajek mit seinem Beitrag »Frankfurter Frühling« 1964 für die documenta III – einer begehbaren Installation aus sechs Betonobjekten, die durch Farbwege in ein subtiles Beziehungs-geflecht gesetzt sind – endgültig der internationale Durchbruch. Bei diesem ganz frühen Beispiel eines Environments bricht Hajek die Grenzen zwischen Kunstwerk und Betrachter, Kunstobjekt und Umraum auf.
Frankfurter Frühling, 1962–64
4,00 × 36 × 18,00 m
Beton, Pflastersteine bemalt
hier auf der documenta II 1964 in Kassel, heutiger Standort: Heinrich-Kleyer Schule, Frankfurt a.M.
Saarbrücken, Universität des Saarlandes Studentenhaus und Mensa, 1965/70, Fotografie: rainerhartz.com
Mit der Druchsetzung des Studentenhauses der Universität des Saarlandes nach den Plänen von Hajek und des Architekten Walter Schrempf war für Hajeks ausschreiten in die Gestaltung von öffentlichen Räumen eine wichtige Etappe erreicht.
»Mit der Kunst zu leben heißt, dem Leben täglich begegnen, die Umgebung des Menschen zu schauen, in die Umgebung denken, die Sinne benützen, sie schärfen, damit wir ein Teil der Umgebung werden.«
O.H. Hajek
Die Farbwege wie auch das Thema Kunst im öffentlichen Raum, erstmals formuliert im »Frankfurter Frühling«, nehmen auch in der Folgezeit eine Schlüsselposition in Hajeks Werk ein. An die Stelle der vielgliedrigen Plastiken mit komplizierter Struktur tritt nun eine starke Formvereinfachung, eine Reduktion auf konstruktiv geometrische Formen, die gepaart ist mit einer immer stärkeren Konzentration auf die Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Zunehmend drängt Hajek mit seiner Kunst aus dem musealen Kontext in die Stadt, in den öffentlichen Raum.
Stuttgart, kleiner Schloßplatz, Ausstellung Platzmal, Eröffnung am 24. Juli 1969. Nicht nur Farbwege und Stadtzeichen bilden die Ausstellung, auch der Himmel über der Stadt ist in das Zeichensystem eingebunden: Flugzeuge erklären den Luftraum zum Kunstraum.
»Der öffentliche Raum ist kein abstrakter Raum er umgibt den Menschen, er ist greifbar, er wird ihm bewusst gemacht. Öffentlicher Raum ist für einen bildenden Künstler nicht nur Straße, Platz, er ist auch öffentliches Bewusstsein.«
O.H. Hajek
»Ich bin mit meiner Arbeit auf die Straße gegangen, um Menschen zu begegnen, um Kunst auf den Weg zu Bringen.«
O. H. Hajek
Als Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes bemühte sich Hajek darum, diesen Bund zu einer Institution zu machen, die staatlich anerkannt und gefördert wird. Zudem unternahm er weltweite Vortragsreisen zum Thema »Kunst im öffentlichen Raum«.
Die Beziehung von Kunst und gebauter Umwelt wird zu seinem großen Thema, das er in unzähligen Aufträgen im architektonischen und städtebaulichen Bereich rund um den Globus umsetzt. Für die australische Stadt Adelaide gestaltete O.H. Hajek eine Kunstlandschaft. Dieses Großprojekt ist ein Beispiel für die Durchdringung des öffentlichen Raums mit den Mitteln der bildenden Kunst.
»Kunst ist kein Luxus sondern eine notwendige Einbringung um unsere Welt human zu gestalten.«
O.H. Hajek
O.H. Hajek wird Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Leiter einer Bildhauer-Klasse.
O.H. Hajek bekommt das Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
O.H. Hajek wird zum Ehrenmitglied des Deutschen Künstlerbundes ernannt.
O.H. Hajek wird zum Ehrensenator der Eberhard Karls Universität Tübingen ernannt und als Mitglied in den deutsch-französischen Kultur rat einberufen.
O.H. Hajek zeigt fast 300 Arbeiten bei der Ausstellung »Farbwege in Moskau« in der zentralen Kunsthalle Moskau vom 1. Juni bis 2. Juli 1989.
Dynamisches Raumzeichen I, 1992
Stahl, bemalt
Preis auf Anfrage
Zeichen - Raumfeld, 1991
Stahl, bemalt
Preis auf Anfrage
Zeichen im Raum – IV B, 1992
Bronze
Preis auf Anfrage
Die Skulptur Zeichen – Wandlungen wir in der Sammlung der Vatikanischen Museen aufgenommen.
O.H. Hajek wird die Bürgermedallie der Stadt Stuttgart wegen seines besonderen Verdienstes und Wirken in Stuttgart und seinen öffentlichen Plätzen verliehen.
O.H. Hajek
Otto Herbert Hajek war ein deutscher abstrakter Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein architekturbezogener Nachlass und sein Fotoarchiv liegen im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau.
»Ich wusste nicht, was ein Künstler ist, doch meine schon in der Jugend getroffene Entscheidung für ein Leben als Bildhauer […] war das frühe Erkennen und Empfinden eines eigenen Lebensgrundes.«
O. Hajek
Geboren am 27. Juni 1927 in Kaltenbach, Böhmen.
O.H. Hajek studierte 1947–54 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Da er zunächst kein Zimmer hatte hat er in der Akademie geschlafen. Seine frühen Arbeiten waren von der Tradition des Expressionismus geprägt und bewegten sich im abstrahiert-gegenständlichen Bereich.
Die Arbeit »Durchbrochene Fläche im Raum« bedeutete einen Wendepunkt in Hajeks Schaffen. Mit dieser Skulptur Hajek 1955 die erste abstrakte Außenplastik, die in Stuttgart im öffentlichen Raum aufgestellt wurde. Sie war darüber hinaus eine der ersten abstrakten Plastiken dieser Größe in Deutschland.
»Der Raum, der um einen Baukörper existiert, kann nicht als sogenannter Negativraum gesehen werden, ich möchte das Gegenteil vorschlagen: Das Gebäude ist eine Negativform in der Positivform des Raumes.«
O. Hajek
Maria Regina Martyrum, 1960–63
Kreuzwegstationen und Freialtar Gedächtnismal für die Opfer des Naziregimes
1,50–4,00 × 72,00 m
Bronze
Berlin-Plötzensee
Hajek mit seinem Beitrag »Frankfurter Frühling« 1964 für die documenta III – einer begehbaren Installation aus sechs Betonobjekten, die durch Farbwege in ein subtiles Beziehungs-geflecht gesetzt sind – endgültig der internationale Durchbruch. Bei diesem ganz frühen Beispiel eines Environments bricht Hajek die Grenzen zwischen Kunstwerk und Betrachter, Kunstobjekt und Umraum auf.
Frankfurter Frühling, 1962–64
4,00 × 36 × 18,00 m
Beton, Pflastersteine bemalt
hier auf der documenta II 1964 in Kassel, heutiger Standort: Heinrich-Kleyer Schule, Frankfurt a.M.
Mit der Druchsetzung des Studentenhauses der Universität des Saarlandes nach den Plänen von Hajek und des Architekten Walter Schrempf war für Hajeks ausschreiten in die Gestaltung von öffentlichen Räumen eine wichtige Etappe erreicht.
Saarbrücken, Universität des Saarlandes Studentenhaus und Mensa, 1965/70, Fotografie: rainerhartz.com
»Mit der Kunst zu leben heißt, dem Leben täglich begegnen, die Umgebung des Menschen zu schauen, in die Umgebung denken, die Sinne benützen, sie schärfen, damit wir ein Teil der Umgebung werden.«
O. Hajek
Die Farbwege wie auch das Thema Kunst im öffentlichen Raum, erstmals formuliert im »Frankfurter Frühling«, nehmen auch in der Folgezeit eine Schlüsselposition in Hajeks Werk ein. An die Stelle der vielgliedrigen Plastiken mit komplizierter Struktur tritt nun eine starke Formvereinfachung, eine Reduktion auf konstruktiv geometrische Formen, die gepaart ist mit einer immer stärkeren Konzentration auf die Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Zunehmend drängt Hajek mit seiner Kunst aus dem musealen Kontext in die Stadt, in den öffentlichen Raum.
Stuttgart, kleiner Schloßplatz, Ausstellung Platzmal, Eröffnung am 24. Juli 1969. Nicht nur Farbwege und Stadtzeichen bilden die Ausstellung, auch der Himmel über der Stadt ist in das Zeichensystem eingebunden: Flugzeuge erklären den Luftraum zum Kunstraum.
»Der öffentliche Raum ist kein abstrakter Raum er umgibt den Menschen, er ist greifbar, er wird ihm bewusst gemacht. Öffentlicher Raum ist für einen bildenden Künstler nicht nur Straße, Platz, er ist auch öffentliches Bewusstsein.«
O.H. Hajek
Hommage à Willy Brandt, 1971
Serigraphie
»Ich bin mit meiner Arbeit auf die Straße gegangen, um Menschen zu begegnen, um Kunst auf den Weg zu Bringen.«
O.H. Hajek
Als Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes bemühte sich Hajek darum, diesen Bund zu einer Institution zu machen, die staatlich anerkannt und gefördert wird. Zudem unternahm er weltweite Vortragsreisen zum Thema »Kunst im öffentlichen Raum«.
Die Beziehung von Kunst und gebauter Umwelt wird zu seinem großen Thema, das er in unzähligen Aufträgen im architektonischen und städtebaulichen Bereich rund um den Globus umsetzt. Für die australische Stadt Adelaide gestaltete O.H. Hajek eine Kunstlandschaft. Dieses Großprojekt ist ein Beispiel für die Durchdringung des öffentlichen Raums mit den Mitteln der bildenden Kunst.
Adelaide, Australien, Festival, Centre Southern Plaza, Stadtikonographie Adelaide und Southern Plaza. Eine Kunstlandschaft zwischen Oper, Konzert, Schauspielhaus und Parlamentsgebäude, 1973–77
Beton, bemalt
12,00 × 120,00 × 85,00 m
»Kunst ist kein Luxus sondern eine notwendige Einbringung um unsere Welt human zu gestalten.«
O.H. Hajek
O.H. Hajek wird Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Leiter einer Bildhauer-Klasse.
O.H. Hajek bekommt das Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
O.H. Hajek wird zum Ehrenmitglied des Deutschen Künstlerbundes ernannt.
O.H. Hajek wird zum Ehrensenator der Eberhard Karls Universität Tübingen ernannt und als Mitglied in den deutsch-französischen Kultur rat einberufen.
O.H. Hajek zeigt fast 300 Arbeiten bei der Ausstellung »Farbwege in Moskau« in der zentralen Kunsthalle Moskau vom 1. Juni bis 2. Juli 1989.
Dynamisches Raumzeichen I, 1992
Stahl, bemalt
Preis auf Anfrage
Die Skulptur Zeichen – Wandlungen wir in der Sammlung der Vatikanischen Museen aufgenommen.
O.H. Hajek wird die Bürgermedallie der Stadt Stuttgart wegen seines besonderen Verdienstes und Wirken in Stuttgart und seinen öffentlichen Plätzen verliehen.
Stadtzeichen K III, 1990
Bronze
135 × 59 × 59 cm
am Grab O.H. Hajeks auf dem Waldfriedhof in Stuttgart
Galerieöffnungszeiten
jederzeit nach Vereinbarung
+49 (0) 172 712 7482
info@galeriehajek.de
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Weißenburgstr. 28
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